Lakmann – Aus dem Schoß der Psychose

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Schon der Albumtitel von Lakmann erinnert an den alten Stuttgarter Haudegen der Kolchose. Über Lakmanns Reputation im Rapgame und die bitterbösen Skills am Mic muss man an dieser Stelle keinerlei Worte verlieren. Mit seinem neuen Album „Aus dem Schoß der Psychose“ bündelt Laki nun seine Erfahrung und nimmt das Magnus Opus seiner Karriere in Angriff – ganz ohne Industrie-Anbiederei oder Promo-Bollwerk im Rücken, versteht sich.

Lakmann steht für schnörkellosen, technisch versierten Rap auf straighten Beats –  so kompromisslos, wie sich das nun anhört, klingt auch „Aus dem Schoß der Psychose“ . Experimente, Innovation oder Gehversuche auf neuem Terrain? Fehlanzeige. Dennoch, oder gerade deswegen, schafft Lakmann es, die über einstündige Spielzeit durchgängig spannend zu gestalten. Den Durchbruch schaffte Lakmann 2000, als er mit seiner Band Creutzfeld & Jakob das erste Album „Gottes Werk und Creutzfelds Beitrag“ auf Put Da Needle To Da Records veröffentlichte. Auf dem Album ist neben RAG, Terence Chill, Dike, Onanon auch Kool Savas als Gast vertreten. Das Album verkaufte sich nach eigenen Angaben 45.000 mal und hatte einen großen Einfluss im damals gerade aufblühenden Deutschrap. Auch große Musikverlage erkannten zunehmend das kommerzielle Potenzial der Musik. Es folgte das zweite Album „2 Mann gegen den Rest“, bis heute die letzte Veröffentlichung der Band. Im selben Jahr begleiteten sie die G-Unit auf ihrer ersten Deutschlandtour. Nach Querelen mit dem Label trennten sich Creutzfeld & Jakob von Universal und es dauerte einige Jahre bis zum nächsten Lakmann Release.

Allerdings geht Lakmann entgegen aller Roughness mit bemerkenswertem Fingerspitzengefühl zugange, wenn es an die kopflastigeren Songs geht. Ein absolutes Highlight stellt dabei „Unschärferelation“ dar, das sich zwar pathetisch, aber in keiner Silbe kitschig, mit Zeit und Vergänglichkeit beschäftigt.

 

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Das unmittelbar folgende „Kriegsberichte“ hat einen simplen, aber wirkungsvollen Ansatz: Beiläufig und unbekümmert trägt Lakmann eine Liste von Kriegen vor, die auf der Welt tobten – begonnen beim Afghanistankrieg, der in Lakis Geburtsjahr 1978 begann. Der erste Part deckt seine ersten zehn Lebensjahre ab – 16 Bars, eine Dekade voller Kriege. Die Kriege werden nicht theatralisch beschrieben, der Schrecken wird nicht aufgezeigt – das bleibt dem Hörer überlassen. Die Profanität der Aufzählung betreibt Effekthascherei mit umgekehrter Psychologie – was ganz hervorragend funktioniert. Solche Kunstgriffe sind neu in Lakmanns Repertoire – und glänzen dort.

 

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Lakmann ist einfach kompromisslos ehrlich, setzt auf seine Stärken und scheint ein besonderes Augenmerk auf die Variabilität des Albums gelegt zu haben – was ihm das beste und sympathischste Album seiner langjährigen Karriere ermöglicht. Untouchable.

 

1
Family First [Explicit]
von Lakmann feat. Aphroe
2
Ich fühl euch nicht [Explicit]
von Lakmann feat. Terence Chill
3
Klicks & Fame [Explicit]
von Lakmann
4
Wer hats euch gesagt? [Explicit]
von Lakmann
5
Dialog [Explicit]
von Lakmann feat. Schulz Nice
6
Es gibt niemanden der singt in meiner Hood [Explicit]
von Lakmann
7
Ich hab genug Zeit [Explicit]
von Lakmann
8
Ich mach alleine [Explicit]
von Lakmann
9
Runter von meinem Thron [Explicit]
von Lakmann
10
Tief versunken [Explicit]
von Lakmann feat. Mess & Kareem
11
Unschärferelation [Explicit]
von Lakmann
12
Kriegsberichte [Explicit]
von Lakmann
13
Gegen die Zeit [Explicit]
von Lakmann
14
X-Box [Explicit]
von Lakmann
15
Fast vergessen [Explicit]
von Lakmann feat. Flipstar
16
Wer hat Herz [Explicit]
von Lakmann
17
Exodus [Explicit]
von Lakmann
18
DDM [Explicit]
von Lakmann
19
Missverständnisse [Explicit]
von Lakmann
20
Untouchable 2016 [Explicit]
von Lakmann feat. Mess & Kareem
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